»Wenn dich alles verlassen hat, kommt das Alleinsein. Wenn du alles verlassen hast, kommt die Einsamkeit.« ALFRED POLGAR (1873 – 1955) ehedem ALFRED POLAK, Kleine Schriften, Band 3. Irrlicht

TIEFENPSYCHOLOGISCHE GRUPPENTHERAPIE IN FRANKFURT AM MAIN

WER KOMMT ZU MIR IN DIE GRUPPENTHERAPIE?

Diese Welt mit ihrer nuklearen Bedrohung, dem Krieg, dem Klimawandel und ihrer zunehmende Komplexität, Digitalisierung und endlose Beschleunigung macht Dir Angst. Du kommst nicht mehr mit – und bist Dir auch nicht mehr sicher, ob Du all dem folgen willst. In der Gruppe kannst Du mit all Deinen inneren Reaktionen darauf da sein. Welche verschiedenen Strategien haben die anderen entwickelt damit umzugehen?

Du glaubst, Du bist kein richtiger Mann. Du glaubst, Du keine richtige Frau. In Deiner Wahrnehmung fehlen Dir ungefähr 27 Eigenschaften, die die anderen Männer oder Frauen alle haben und Du deshalb für dieses Leben nicht qualifiziert genug bist. Ob das tatsächlich stimmt? Wir blättern zusammen im Katalog der Superfrauen und Supermänner.

Dein Körper ist völlig von der Rolle und daran spätestens merkst Du, dass etwas nicht stimmt: Du leidest unter Panikattacken – jeder Weg ist eine Herausforderung und ein Abenteuer ob Du ihn schaffen wirst. Keiner darf das wissen.

Du hast einen Reizdarm und die Toilette ist der einzig sichere Ort. Du hoffst, dass niemand es bemerkt.

Du kannst nicht schlafen und findest keine Ruhe.

Es piept die ganze Zeit und dein Tinitus steuert Dein Leben.

Du hast keinen Antrieb und würdest am liebsten die nächsten Monate, wenn nicht Jahre, im Bett bleiben und Serien gucken.

Du isst zuviel oder zuwenig. Dein Körper wird je nach dem immer schwerer und unbeweglicher oder Du hebst ab und verschwindest im Weltraum.

Du hast ständig eine Riesenwut und könntest jedem, der Dir im Weg steht, am liebsten eine reinhauen.

Was (er-) trägt Dein Körper, womit Dein Geist nicht fertig wird?

Du willst ein Kind? Warum auch nicht!

Dir hat in deiner Kindheit und Jugendzeit Liebe, Interesse und ein warmherziges Zuhause gefehlt. Das wünschst Du Dir jetzt in Deinem erwachsenen Leben und glaubst, dass Du das nicht hinbekommen wirst. Dieses Orakel ist der Verkaufsschlager unter den Orakeln und wir werden ganz genau analysieren wie es Dein Leben steuert.

Alles gesehen. Vieles bereist. Tolle Familie. Super Job. Alles da, was Du brauchst und noch viel mehr. Trotzdem kommt kein gutes Lebensgefühl auf? Das ist wahrscheinlich gar nicht so einfach damit umzugehen. Mit wem kannst Du überhaupt darüber sprechen?

Du willst nicht mehr leben. Tot sein gelingt Dir aber auch nicht. Dieses Schattendasein braucht wahrscheinlich mehr Licht.

Du willst mit einer Trennung fertig werden und wieder offen für eine neue Liebe werden. Dann bist Du mit diesem Entschluss schon auf einem richtig guten Weg.

Du hast Dich angestrengt immer alles richtig zu machen. Du hast einen Blick für die anderen. Du bist freundlich und hilfsbereit. In letzter Zeit hast Du oft schlechte Laune und bist gereizt. So kennt man Dich gar nicht. Zeit, mal diese andere Seite von Dir näher kennenzulernen.

Du merkst, Du fängst an schrullig zu werden und hast das dumpfe Gefühl, wenn sich nichts ändert, musst Du Dir nur noch ein Kissen kaufen, um es auf die Fensterbank zu legen, um dann von dort aus das Leben der anderen zu beobachten – an dem Du nicht mehr teilnimmst – warum auch immer. Wir finden es heraus.

In deiner Welt gibt es kein Zutrauen. Da gibt es nur Wegtrauen. Auch ein interessanter Ort, den wir unbedingt einmal erforschen sollten.

Du fühlst Dich fremd und bist anders als die anderen. Das war schon immer so. Was wäre eigentlich, wenn das stimmt und das aber gar nicht der Grund für Dein gedrücktes Lebensgefühl ist?

Du möchtest gerne Du selbst sein. Das gelingt Dir auch, solange Du alleine mit Dir bist. Wenn andere hinzukommen bist Du nur damit beschäftigt, es allen recht zu machen. Ist das wirklich so, das andere es nicht aushalten können, wenn Du etwas anderes willst als sie? Riskierst Du eine Überprüfung?

Du bist ein Nobody. In Gruppen wirst Du übersehen und kein Mensch kann sich erinnern dass, Du überhaupt da gewesen bist. Lust auf ein Coming-Out?

Die Jahre der Pandemie haben Dir zugesetzt:

  • Du hast dadurch eine Menge verloren oder Du hast besonders unter der Isolation gelitten.
  • Du hast versucht, alles richtig zu machen und stellst fest, Du bist doch nicht in Sicherheit.
  • Du hast versucht, Dich gegen die Maßnahmen zu wehren und erlebt wie Dich Deine besten Freunde isolieren.
  • Du hast aus der Pandemie ein selbst gewähltes Schicksal gemacht und Dich gefreut, dass Du Deine Ruhe hast.

Ganz gleich welchen Umgang Du damit gefunden hast, diese Zeit ist an keinem von uns spurlos vorbei gegangen.

Du hast alles gegeben. Jetzt ist nichts mehr da.

Komm, ich setz mich mal zu Dir und wir atmen gemeinsam in diese Leere.

Du bist burnout. Mit anderen Worten: es gibt eine Menge die dir zum Hals raushängt. Schauen wir mal, was sich sonst noch mit Ärger so anstellen lässt.

WIRKFAKTOREN IN DER GRUPPENTHERAPIE

Der Psychoanalytiker und Begründer der Existentiellen Psychotherapie, Irvin Yalom (1985) hat 11 Faktoren herausgearbeitet, die in Gruppentherapien wirken und das Überwinden von existentiellen Lebenskrisen begünstigen.

Yalomes Hypothese ist, dass die „Patienten“ wegen ihrer Unfähigkeit, befriedigende zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, am Leben verzweifeln. In der Konfrontation mit den existenziellen Grundtatsachen des Menschseins: Tod, Angst, Einsamkeit, Sinnlosigkeit – alles Lebensdimensionen, denen wir nicht entgehen können, bzw. denen wir uns immer mal wieder stellen müssen – fühlen wir uns zeitweise überfordert.

Die 11 Wirkfaktoren in der Gruppentherapie sind nach Yalom:

  1. Hoffnung auf Heilung:
    In einer Gruppe finden sich Menschen zusammen, die trotz ihrer Verzweiflung oder Orientierungslosigkeit im Leben, die gemeinsame Hoffnung verbindet, etwas zu tun können, damit sich dieser Zustand grundsätzlich ändern und verbessern kann.
  2. Universalität des Leidens:
    In einer Gruppenpsychotherapie erfährst Du, dass Du nicht der oder die Einzige bist, die sich mit Schwächen, Scham und Einschnitten im Leben herumschlagen muss.
  3. Mitteilung von Informationen:
    Es hilft den TeilnehmerInnen einer Gruppentherapie sehr, wenn sie in den Sitzungen auch theoretische Informationen erhalten. Hierzu zählen z.B. Krisenmodelle, Bewältigungsstrategien, Theorien zu Charakterstrukturen oder das 12 Phasenmodell zum Thema Burnout von Freudenberger & North. Diese Inputs können dann mit den eigenen Erfahrungen verknüpft und verglichen werden.
  4. Altruismus:
    In einer Gruppe hat jede und jeder auch etwas zu geben. Das ist eine wichtige Erfahrung, gerade wenn Du Dich schlecht und minderwertig fühlt.
  5. Die korrigierende Rekapitulation der Primärfamilie:
    In jeder Gruppe, nicht nur in Gruppentherapien, finden Übertragungen statt. Wir wollen etwas vom anderen, wir sehen etwas im anderen. Andere sehen etwas in uns. Manchmal sehen wir aber auch nur im anderen die „Gespenster“ aus unserer Kindheit. Oft vermuten wir daher, dass sich andere genauso unzulänglich verhalten wie wir die Welt als Kind erlebt oder erlitten haben.
    Gerade Gruppentherapie bestärkt Dich in der Überprüfung, ob die Gegenwart tatsächlich so beschränkt ist wie es die Vergangenheit war.
  6. Techniken des mitmenschlichen Umganges:
    In den Gruppen lernen alle auch etwas fürs Leben: Andere Formen sich mitzuteilen, Zuzuhören ohne zu bewerten, Konfliktfähigkeiten und, dass nichts ist wie es scheint – weshalb es lohnt stets neugierig zu bleiben.
  7. Nachahmendes Verhalten:
    In der Gruppentherapie teilen alle sehr Persönliches von sich mit. Du kannst sehen wie andere Probleme lösen oder mit welcher Haltung sie an Dinge herangehen. Da ist oft  viel Überraschendes zu entdecken, was auch Dich auf neue Ideen bringen kann und umgekehrt.
  8. Interpersonales Lernen:
    Wir kommunizieren nicht nur mit Worten. Wir lassen andere auch ohne Worte wissen, was wir von ihnen halten: Wir zeigen ihnen die kalte Schulter, wir gehen auf Abstand oder fühlen uns für andere verantwortlich. Diese und andere Beziehungsmuster werden in einer Gruppe sichtbar und helfen den TeilnehmerInnen zu überprüfen, ob diese Rolle noch zu ihnen passt. Vielleicht möchtest Du  einmal einen anderen Platz einnehmen und schauen wie es sich dort anfühlt.
  9. Die Gruppenkohäsion/Der Gruppenzusammenhalt:
    Jede Gruppe „klingt“ anders. Jede Gruppe formt einen anderen Gruppenkörper. Wie sicher sich jede und jeder in der Gruppe fühlt hängt z.B. davon ab, wie offen die TeilnehmerInnen ihre Themen einbringen oder eben auch zurückhalten. Das Gruppenklima ist immer das Produkt von allen und kann ein wichtiges Thema in dem gemeinsamen Prozess werden. Was ist Dein Beitrag dazu?
  10. Katharsis:
    Gerade in der Körperpsychotherapie gibt es verschiedene expressive Formen sich auszudrücken. Es tut sehr gut mit einem Schläger auf ein Lederkissen zu schlagen, mit anderen einmal lustvoll zu raufen und die eigene Kraft zu zeigen, anstatt sich höflich zurückzuhalten. Das löst keine Blockaden, aber es hilft dem Körper sehr sich dieser Ebenen wieder zu erinnern und sie wiederzubeleben.
  11. Die existenziellen Erfahrungen (Tod, Angst, Einsamkeit, Sinnlosigkeit):
    „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, Buch von John Green, passt gut zu diesem Punkt. Das Leben ist manchmal einfach ungerecht. Trotz eigener Anstrengung können wir Schmerz, Leid und Verlust nicht verhindern. Wir müssen auch das Bittere am Leben (er-) tragen und unseren eigenen Weg finden und sind letztlich auf uns selbst geworfen.