GESCHICHTE DER APPROBATION — DER AUSSCHLUSS ALTERNATIVER UND GESELLSCHAFTSKRITISCHER PSYCHOTHERAPIEFORMEN
KRITERIEN ZUR ERLANGUNG EINER APPROBATION / VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE APPROBATION ›PSYCHOLOGISCHER PSYCHOTHERAPEUT‹:
Ein abgeschlossenes Studium der Diplom-Psychologie mit einer Regelstudienzeit von mindestens sechs Jahren, eine tiefenpsychologisch fundierte psychotherapeutische Zusatzausbildung von mindestens drei Jahren, eine psychotherapeutische Praxistätigkeit in einem Umfang von mindestens 4000 Stunden und die Teilnahme an berufsbegleitender Supervision.
Für die Approbation des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten gelten vergleichbare Anforderungen, mit dem Unterschied, dass nur Kinder und Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr behandelt werden dürfen.
GESCHICHTE DER APPROBATION FÜR PSYCHOTHERAPIE
Bis 1999 waren mit einer Approbation in der BRD nur Ärzte, Apotheker und Tierärzte ausgestattet.
Am 01.01.1999 hat der Gesetzgeber die Approbation – die juristische formelle Berechtigung zur eigenständigen Durchführung von Psychotherapien – eingeführt.
Es ist ein dunkler Tag in der Geschichte der Psychotherapie, mit der die Vielfalt an psychotherapeutischen Methoden und Verfahren – ziemlich unbemerkt von der Öffentlichkeit — kolossal eingeschränkt wurde.
Mit der Einführung von Approbationen, die sich heute ›Psychologischer Psychotherapeut‹ für Erwachsene und für Kinder und Jugendliche ›„Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut‹ nennen, wurde die Bandbreite und Fülle an psychotherapeutischen Methoden, Verfahren und Ansätzen in der BRD stark eingeschränkt und reduziert.
War es vor 1999 noch möglich, eine Gestaltpsychotherapie, eine Körperpsychotherapie oder andere humanistische Psychotherapieverfahren auch über Kassenleistungen zu beanspruchen, ist heute nur noch die Verhaltenstherapie, die Psychoanalyse und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie anerkannt.
Die Approbation gibt vor, ein ›Gütesiegel‹ zu setzen und beansprucht für sich zu differenzieren, wer der Heilkunde in seinem jeweiligen Fach mächtig ist – in Abgrenzung beispielsweise zu ›Scharlatanen‹, die der Heilkunde eben nicht kundig sind.
Selbst in der Medizin und der Pharmakologie ist nicht eindeutig zu differenzieren, was eine behandelnde Ärztin oder der Tierarzt wissen muss, um zu heilen. Die Naturheilkunde ist hierfür ein sehr gutes Beispiel. Viele Menschen wenden sich mit sehr gutem Erfolg den alternativen Heilmethoden zu, die dennoch nicht von der Krankenkasse anerkannt und finanziert werden.
Psychotherapie wird heute demnach eindeutig als eine Krankenbehandlung verstanden. Es gibt eine ›Kranke‹ oder einen ›Kranken, der von einer ›Gesunden‹ oder einem ›Gesunden‹ behandelt wird. Der ›Kranke‹ erhält eine Diagnose und das Ziel der Behandlung ist, den Patienten zu heilen, d.h. in der Regel, dessen Arbeitsfähigkeit – und bei Kindern Wohlverhalten — herzustellen.
BENACHTEILIGUNG VON PERSONEN, DIE IN PSYCHOTHERAPEUTISCHER BEHANDLUNG SIND ODER WAREN
In diese Logik passt daher auch, dass Menschen, die sich in eine Psychotherapie begeben, nicht als selbstverantwortlich handelnde Personen betrachtet werden, die sich aktiv um ihr Wohl und die Hintergründe für ihr psychisches Leid kümmern, sondern als Personen, die sich verdächtig machen und die als Risikogruppe eingestuft und diskriminiert werden.
Viele Menschen klagen darüber, dass sie erhebliche Nachteile, z.B. im Beruf oder bei Versicherungsabschlüssen, hinnehmen müssen, wenn bekannt wird oder sie angeben, dass sie eine Psychotherapie machen oder bereits abgeschlossen haben.
Profitieren Sie daher in meiner Praxis von der Möglichkeit der Barzahlung.
BEWÄLTIGUNG NATÜRLICHER LEBENSKRISEN UND SINNSUCHE
In meine Praxis kommen Menschen, die sich in einer Lebens- oder Sinnkrise befinden oder die unzufrieden mit der kassenärztlichen Behandlung sind und die ihre vorherrschenden Symptome selbst bereits als einen, missglückenden, Versuch interpretiert haben, eine Lebenskrise oder ein immer wiederkehrendes Thema befriedigend zu bewältigen.
Sie suchen Alternativen, neue Perspektiven, Halt und häufig auch überhaupt einen Ort, an dem sie mit ihrem Leid ohne Schamgefühle sein können.
Menschen mit Symptomen von erheblichem Krankheitswert werden ebenfalls in meiner Praxis aufgenommen. Dies geschieht in enger Kooperation mit den behandelnden Ärzten oder Heilpraktikern und gegebenenfalls auch in Kooperation mit einer psychosomatischen Klinik oder einem Hospiz.